Kolumne des Oberbürgermeisters
Ausblick auf 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr, Zufriedenheit, Gesundheit und so viele schöne Momente wie möglich. 2025 hält sicherlich weitere Herausforderungen für uns bereit, bietet aber auch wieder Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten. In der Landeshauptstadt Saarbrücken packen wir im neuen Jahr mit einer Fülle von Projekten an – eine Auswahl davon finden Sie auf Seite 1 des aktuellen Mitteilungsblatts.
Wenn es darum geht, was in einer Stadt für ein gutes Leben gebraucht wird und was in einem neuen Jahr alles vorangetrieben werden sollte, dann sind es natürlich insbesondere die greifbaren, sichtbaren Projekte, die ins Auge fallen: neueröffnete Kitas und Schulen, Bauvorhaben, eine sichere medizinische Versorgung, gute Verkehrsinfrastruktur, herausragende kulturelle Veranstaltungen und in allen Bereichen gibt es viele positive Entwicklungen auch im privaten Sektor.
Es gibt aber auch andere Themen, die weniger sichtbar und dennoch von einer ganz enormen Bedeutung für das Zusammenleben in einer Stadt sind: zum Beispiel allen voran der gesellschaftliche Zusammenhalt, der bei uns in Saarbrücken durchaus gut funktioniert.
Trotzdem ist zu spüren, dass die Menschen verunsichert sind. Dazu zählen Fragen der öffentlichen Sicherheit, die Angst vor dem Jobverlust, gerade im Bereich der Automobilindustrie, die Belastung der Sozial- und Bildungssysteme auch durch Migration, der Arbeitskräftemangel, der auch zu Einschränkungen führt – ob bei der Bahn oder in Kitas – und die leeren öffentlichen Kassen und finanziellen Notstände in anderen Bereichen, beispielsweise in den Krankenhäusern. Es besteht an allen Ecken und Enden Handlungsbedarf. Ein entsprechender Vertrauensverlust in Politik und Staat ist spürbar.
Es gilt, diese Entwicklung zu stoppen: mit echten Lösungen und politischer Prioritätensetzung, die bei den Bedürfnissen, Sorgen und Ängsten der Menschen ansetzt und diese ernst nimmt. Gleichzeitig sollten wir uns auch bewusst machen: Wir leben in einem im globalen Vergleich immer noch in nahezu allen Bereichen sehr guten Land, zudem einer Demokratie, einem Rechtsstaat und einer sozialen Marktwirtschaft.
Viele von Ihnen waren von diesem Ereignis betroffen, das uns alle erschüttert hat, mussten materielle Verluste hinnehmen und bittere Wochen und Monate durchstehen. Leider hat das Hochwasser in Saarbrücken auch ein Menschenleben gekostet. An die Angehörigen und Freunde der Verstorbenen denken wir in diesen Tagen noch einmal besonders.
Danken möchte ich im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe allen, die geholfen haben – ob als Teil des Teams unserer Stadtverwaltung, als Einsatzkraft oder als Privatperson. So schrecklich dieses Ereignis war, so deutlich hat es uns doch wieder vor Augen geführt, was alles möglich ist, wenn eine Gesellschaft zusammenhält.
"Es lohnt sich, für die Werte der offenen Gesellschaft einzutreten und verfassungsfeindlichen Tendenzen entschieden entgegenzutreten." Uwe Conradt
Es lohnt sich, für die Werte der offenen Gesellschaft einzutreten und verfassungsfeindlichen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Unsere Gesellschaft kann nur stabil bleiben, wenn wir mit gegenseitigem Respekt miteinander umgehen und mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Ich lade Sie dazu ein, als Teil unserer Stadtgesellschaft dabei mitzuwirken.
Uwe Conradt
Oberbürgermeister