Geschichte des Saarbrücker Wildparks

Historische Entwicklung des Wildparkes im Saarbrücker Stadtteil St. Johann seit seiner Gründung im Jahr 1929.

  • Beginn im Jahr 1929

    Gemäß dem Beschluss der Walddeputierten (damals zuständigen Ratsmitglieder, die man heute als Stadtverordnete/Ausschussmitglieder bezeichnen würde) von St. Johann am 4. Februar 1929 wurde der Forstamtmann Richard Wanninger beauftragt, im Stadtwald St. Johann einen Wildpark anzulegen.

    Die Größe des damaligen Parks betrug rund 28 Hektar. Für den Bau wurden circa 75.000 Francs aufgewendet. Zu dieser Zeit beherbergte der Wildpark fünf Rotwildtiere, vier Damwildtiere, einen Keiler sowie zwei Störche.

  • Auflösung zu Beginn des zweiten Weltkrieges - Wiederaufnahme 1956

    Im Jahr 1939, zu Kriegsbeginn, wurde der Wildpark aufgelöst,die Gehege zerstört und der Wildbestand in die freie Wildbahn entlassen.

    Erst 1956 wurde der Park von Forstamtmann Hans Wagner neu angelegt und Ende April 1956 eingeweiht.

    Aus der Chronik geht hervor, dass für die Einzäunung ein Einschlag von 81 Raummetern Eichenknüppeln notwendig war. Der Wildbestand am 20. April 1956: Drei Rotwild, zwei Damwild sowie einige Schwarzwild-Tiere, die bereits seit 1949 in kleineren Gehegen gehalten wurden.

    Die Fläche des Wildparks betrug zu dieser Zeit neun Hektar Wald- und Wiesenflächen. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf 2.900.000 Francs.

    Ursprünglich war der Wildpark in zwei kleinere Gehegeflächen unterteilt. Die Äsungsfläche für das Rot- und Damwild, mit einer Fläche von 5,5 Hektar lag im Meerwiesertal. Das Schwarzwild war auf dem Plateau unter dem Schatten der Alteichen und Buchen untergebracht.

    1957 wurde für den Wildparkbetrieb ein Pony und ein kleiner Wagen angeschafft, um Essensreste aus den Großküchen und Gaststätten in den Wildpark zu fahren, um damit die Tiere zu füttern. Mitte der 60er Jahre wurde an den Wildpark eine kleine Fasanerie angeschlossen, in der hauptsächlich Jagd- und Goldfasane gehalten wurden.

  • Der Wildpark ab den 70er Jahren

    In den Jahren 1973/1974 musste das Rot- und Damwild in ein neues Gehege zwischen Rehtälchen und Weinhumesweg verlegt werden, da zu dieser Zeit Kanalbauarbeiten zum Anschluss der Universität und der Landessportschule durchgeführt wurden. Mit einem Kostenaufwand von 60.000 DM wurden die neuen Gehege sowie eine Brücke zwischen Rehtälchen und Wildpark Mittelachse angelegt.

    Am 19. November 1974 wurde überarbeitete Anlage von dem damaligen Oberbürgermeister Oskar Lafontaine offiziell eröffnet.

    Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde ein Teil des Rot- und Damwilds wieder in die alten Gehege am Meerwiesertal zurückverlegt. Seit dieser Zeit ergänzt die Landeshauptstadt den Bestand an weiteren Tierarten durch Kauf bzw. Tausch von Tieren.

    Auch einige Spenden haben dazu beigetragen, den Wildpark attraktiver zumachen. Der Verschönerungsverein St. Johann hat zum Beispiel am 21. Oktober 1985 durch die Spende von einem Paar einjährigen Gemsen zu einer Bereicherung beigetragen.

  • Der heutige Wildpark

    Zurzeit beherbergt der Park folgende Tierarten: Rot-, Dam-, Schwarz-, Muffel- und Steinwild, Wisente, Zwergziegen, verschiedene Schafsrassen, Ponys, Wildkatzen, Luchse, verschiedene Greifvogelarten, Fasane und Hühnervögel, Kaninchen und Meerschweinchen.

    Zum 80-jährigen Wildpark-Jubiläum im Jahr 2009 hat die Sparkasse Saarbrücken die Landeshauptstadt bei folgenden Neuerungen im Wildpark unterstützt: Es wurden drei neue Rundwege mit unterschiedlichen Längen durch den Park angelegt, es gibt neue Orientierungstafeln im Meerwiesertal und im Rehtälchen sowie eine neue Ausschilderung der Wildgehege mit Tiersymbolen.

    Das Konzept und die Gestaltung der neuen Infotafeln wurden von Robert Volpert (Agentur AAG) übernommen.

    Die Sparkasse Saarbrücken hat die Instandsetzung von drei Rundwegen um den Wildpark gesponsert, Im September 2009 übergab Oberbürgermeisterin Charlotte Britz die neuen Einrichtungen der Öffentlichkeit.

    Zudem hat die Landeshauptstadt im Jahr 2009 den Parkplatz am Wildpark im Meerwiesertalweg erneuert.