Stadt hat zum ersten Mal den „Umwelt- und Klimaschutzpreis“ verliehen
Im Rahmen einer Feierstunde hat Saarbrückens Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Barbara Meyer am Mittwoch, 14. Dezember, gemeinsam mit einer Jury im Rathausfestsaal zum ersten Mal den "Umwelt- und Klimaschutzpreis" der Landeshauptstadt verliehen.
Die Vergabe des Preises wurde vom Stadtrat beschlossen und dient dazu, das Engagement von Vereinen, Initiativen sowie Einzelpersonen mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. In diesem Zusammenhang wird ein jährliches Preisgeld von 10.000 Euro ausgelobt.
"Unsere Umwelt zu schützen ist eine der größten Herausforderungen, der wir Menschen uns zurzeit stellen müssen." Bürgermeisterin Barbara Meyer
Bürgermeisterin Barbara Meyer: „Unsere Umwelt zu schützen ist eine der größten Herausforderungen, der wir Menschen uns zurzeit stellen müssen. Die Folgen des Klimawandels werden immer deutlicher und sind mittlerweile für jeden Einzelnen spürbar. Tausende Menschen sind deutschlandweit ehrenamtlich mit Natur- und Umweltschutz beschäftigt und es werden immer mehr. Deswegen ist es wichtig, dass wir diese vorbildliche Arbeit auch hier vor Ort in der Landeshauptstadt unterstützen.“
Insgesamt konnte die Jury, die sich aus Vertreterinnen des Umweltausschusses zusammensetzte, 15 Bewerbungen beurteilen und unter diesen das Preisgeld vergeben. Eingereicht wurden Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Umweltbildung, umweltfreundliche Mobilität, nachhaltiges Leben sowie aus dem Natur- und Artenschutz und der Landschaftspflege.
Die Preisträger im Überblick
Unter allen Bewerbungen überzeugte das Ludwigsgymnasium mit seinem vielseitigen Projekt „Schulgarten“ die Jury am meisten und durfte mit dem Hauptgewinn von 2.000 Euro nach Hause gehen. Die Anlage einer Insektenblühwiese, Neupflanzungen von Obstbäumen, das Herrichten einer terrassierten Sonnenfalle mit mediterranen Kräutern oder das Bienenprojekt in Zusammenarbeit mit der Akademie für Artenkenntnis – alle Projekte wurden mit größter Sorgfalt ausgeführt. Den Kindern wurden fachgerecht die Wertigkeit der Natur, ihre biologische Vielfältigkeit und ihre existentielle Bedeutung nähergebracht. Außerdem ist das Projekt international vernetzt und pflegt einen Austausch mit weiteren Schulgartenprojekten in Nepal, Frankreich und Polen.
Ebenfalls herausragende Arbeit hat die NABU Ortsgruppe Saarbrücken geleistet und belegt damit den zweiten Platz. Das Preisgeld von 1.600 Euro soll ihr jährlich wiederkehrendes Projekt „Amphibienschutz“ unterstützen. Es beschäftigt sich mit der Laichwanderung der Amphibien im Raum Saarbrücken und trägt dazu bei, dass an stark befahrenen Straßen die Tiere sicher von einer Straßenseite auf die andere gebracht werden. In der Praxis bedeutet dies viele Stunden der Organisation und einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand.
Der dritte Platz und damit 1.400 Euro gingen an den NABU Fechingen-Kleinblittersdorf. Die Gruppe um den Vorsitzenden Axel Hagedorn leistet schon seit vielen Jahren Bemerkenswertes im Bereich des Biotop- und Artenschutzes. Im Vordergrund der ehrenamtlichen Arbeit steht hier der Ankauf von Flächen und deren ökologische Aufwertung. Zudem wird ein großes Augenmerk auf Artenschutz und Umweltbildung gelegt.
Den vierten Platz durften sich zwei Vereine teilen. Beide Bewerber erhielten für ihr besonderes Engagement 1.000 Euro. Einer der Preisträger ist der Stadtbauernhof Saarbrücken. Auf dem Hof werden nachhaltige und biologische Nahrungsmittel erzeugt, welche mit den Saarbrücker Bürgerinnen und Bürgern geteilt werden. Dabei legt der Stadtbauernhof großen Wert darauf, Groß und Klein für einen ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren, und bietet hierzu regelmäßig Workshops für Interessierte an.
Ein weiterer vierter Platz ging an den Verein Stadttauben Saarbrücken. Das Ziel dieses Projekts ist es, durch eine gezielte Betreuung der Tiere und deren Brut- und Futterstellen eine tierschutzkonforme Regulierung der Stadttaubenpopulation zu etablieren. Zu den Aufgaben des Vereins gehören unter anderem auch die Säuberung dieser Brutstellen und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit rund um das Thema Stadttauben.
Auch Platz fünf wurde mehrfach belegt. Zu den Gewinnern von 400 Euro zählen der Verein NABU Saarland mit dem Projekt „Urwald macht Schule“, die Studieninitiative „La Page Verte – Die grüne Seite“, die sich für das Recyceln von Papier einsetzt, die Initiative "CleanUp.Saarland" mit ihrem gleichnamigen Projekt, der ADFC Saar mit seinem Projekt „Gebraucht-Fahrrad-Börse“, der Arbeitskreis DuDoMobil mit dem gleichnamigen Projekt aus Dudweiler sowie der Verein der Weltveränderer mit seinem Projekt „Haus der (globalen) Nachhaltigkeit“.
Platz sechs ging an den Umweltschützer Volker Wieland für sein herausragendes Engagement im Bereich der nachhaltigen Mobilität und Umweltbildung wie auch an Rotaract, einen jungen Wohltätigkeitsverein mit dem Projekt „Let it bee“.
Die Preisträger wurden durch die Jury (Christine Jung (SPD), Christel Weins (CDU), Jeanne Dillschneider (Bündnis 90/Die Grünen)) und von Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Barbara Meyer ausgezeichnet. Die Bürgermeisterin moderierte die Preisverleihung und ehrte zudem zwei Forschungseinrichtungen: Zum einen Professor Volker Presser vom Leibniz-Institut für Neue Materialien mit Sitz an der Universität Saarlandes mit seinem Projekt „Lithium und sauberes Wasser dank grünem Strom“, zum anderen das junge Start-up der hexafarms GmbH mit seinem Pilotprojekt „hexafarms“.
Bürgermeisterin Meyer: „Wir hatten wirklich ein großes und interessantes Spektrum an Bewerbungen. Ich freue mich sehr, dass der 'Umwelt- und Klimaschutzpreis' bei so vielen Bürgern und Bürgerinnen der Landeshauptstadt Anklang gefunden hat. All diese Projekte sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Umweltbedingungen, schützen Natur- und Landschaftsräume im Stadtgebiet und fördern eine nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinschaft. Ohne dieses große Engagement der Verbände, Initiativen und den Einsatz einzelner Personen wäre ein gezielter Natur- und Umweltschutz bei uns so nicht möglich.“
Das Ensemble „Transfrontalier“ begleitete den Abend musikalisch. Das grenzüberschreitende Trompeten-Ensemble ist mit Schülerinnen und Schülern des Conservatoire de musique in Forbach und der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken besetzt und spielte unter der Leitung von Marc Condoluci.
Neue Bewerbungen für den Umwelt- und Klimaschutzpreis möglich
Ab sofort läuft die nächste Bewerbungsrunde für interessierte Umwelt- und Klimaschützer. Bis Ende August 2023 können dafür beim Amt für Klima- und Umweltschutz neue Projekte beworben und eingereicht werden.
Weitere Informationen und Kontakt: Amt für Klima- und Umweltschutz, E-Mail: umweltamt@saarbruecken.de, Telefon: +49 681 905-4040
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