Dienstag, 19. Juli 2022

Saarbrücker Sommermusik unter dem Motto „Mensch sein heißt, dem Leben ein Gleichnis entgegensetzen.“

Die Saarbrücker Sommermusik findet in diesem Jahr von Freitag, 5. August, bis Montag, 3. Oktober, statt.

Nach pandemiebedingten zweijährigen Ersatzveranstaltungen können die Veranstaltungen nun wieder wie gewohnt stattfinden.

Die Reihe verbindet jedes Jahr einen literarisch-philosophischen Themenkomplex mit der Musik einer bestimmten Epoche. In diesem Jahr beschäftigt sich die Sommermusik mit dem Autor Franz Werfel und der Musik von Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Dmitri Schostakowitsch, Arnold Schönberg und Paul Hindemith.

Die unterschiedlichen Spielstätten der Sommermusik sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Der Eintritt zu den über 30 Konzerten ist frei.

Ensemblekonzert zum Auftakt im KuBa

Die Sommermusik 2022 beginnt mit einem Konzert des In.Zeit Ensembles im KuBa – Kulturzentrum am Eurobahnhof. Die Gruppe aus Musikerinnen und Musikern mit Blas-, Streich- und Schlaginstrumenten präsentiert das Hanns-Eisler-Projekt. Durch Improvisation und Interpretation beleuchtet das Ensemble verschiedene Werke des Komponisten.

Zum Abschluss am Montag, 3. Oktober, spielt das Kammerorchester Ricercare. Neben Werken von Paul Hindemith führt das Orchester ein Streichquartett von Dmitri Schostakowitsch auf. Außerdem wird es eine Vorführung eines neuen Stücks des Komponisten Christoph Thewes geben, in dem zwei Schlagzeuger als Solisten auftreten.

Dazwischen liegt ein Musikprogramm vieler unterschiedlicher Ensembles, deren Musikerinnen und Musiker aus der Region, aus anderen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland kommen. Neben der Aufführung historischer Musik gibt es auch in diesem Jahr wieder Uraufführungen. Das Programm bietet auch diesmal unterschiedliche Genres wie Kammermusik, Jazz, Neue Musik und kleine Musiktheaterproduktionen.

Franz Werfel und die Musiker im Spannungsfeld des frühen 20. Jahrhunderts

Die diesjährige Sommermusik widmet sich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurden in vielen Ländern revolutionäre Tendenzen stärker, die intolerante, faschistische und kommunistische Ideale verfolgten. Der Dichter Franz Werfel begann mit expressionistischer Lyrik, nahm dann aber einen klassischen Schreibstil an und setzte dem menschenverachtenden Zeitgeist humanistische Ansätze entgegen. Mit den Mächtigen seiner Zeit eckte er in jeder seiner Phasen an, in Deutschland auch, da er Jude war.

In diesem Spannungsfeld stehen auch die Musiker, denen sich die Sommermusik in diesem Jahr widmet. Arnold Schönberg, ebenfalls jüdisch und auch deshalb verfolgt, begann als Spätromantiker und veränderte die Musik im 20. Jahrhundert schließlich radikal. Andere Musiker wie Paul Hindemith oder der vom Stalinismus enttäuschte Dmitri Schostakowitsch vertraten ebenfalls eine unangepasste Haltung, die die Komponisten mit der damaligen Gesellschaft und Ideologie in Konflikt brachte.

Für die Reihe kooperiert die Landeshauptstadt Saarbrücken mit der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, dem Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes, der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Saarbrücken Ost, der evangelischen Kirchengemeinde St. Johann, dem KuBa, dem Kino Achteinhalb und dem Saarländischen Rundfunk.

Weitere Informationen und das Programm zum Download stehen unter www.saarbruecken.de/sommermusik zur Verfügung.

Pressefotos

Pressefotos stehen für redaktionelle Zwecke unter Angabe der jeweiligen Quelle ebenfalls unter www.saarbruecken.de/sommermusik kostenfrei zur Verfügung.

Sommermusik

Das gesamte Programm der Sommermusik finden Sie hier:

Sommermusik

Kultur in Saarbrücken

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