Mittwoch, 29. September 2021

Beteiligung der Landeshauptstadt Saarbrücken am Bundesmodellprojekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“

Die Landeshauptstadt Saarbrücken ist eine von insgesamt 15 Modellstädten im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit insgesamt 11,9 Millionen Euro geförderten Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“.

Bahnhofstraße - City Marketing / Jannik Secco

Bahnhofstraße - City Marketing / Jannik Secco

Bahnhofstraße - City Marketing / Jannik Secco

Saarbrücken, 29. September 2021 — In seiner Sitzung am Dienstag, 28. September, hat der Saarbrücker Stadtrat seine Zustimmung zur Teilnahme der Landeshauptstadt an dem Projekt gegeben. Ausgangspunkt war ein digitaler Workshop des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zur Entwicklung der Innenstädte im Oktober 2020 unter dem Vorsitz von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Mitte August dieses Jahres hatte der Bund den Förderantrag der Landeshauptstadt bestätigt. Saarbrücken wird nun in den kommenden Monaten gemeinsam mit 14 weiteren Städten aus dem gesamten Bundesgebiet in dem Modellprojekt zusammenarbeiten.

Das IFH Köln koordiniert und begleitet das Projekt fachlich. Innerhalb der Projektlaufzeit soll eine digitale Plattform entstehen, die ein proaktives Leerstands- und Ansiedlungsmanagement von Gewerbeimmobilien ermöglicht. Hierfür sollen bis Ende 2022 standardisierte Prozesse und Instrumente entwickelt werden, die zunächst bezogen auf die Saarbrücker Innenstadt zum Einsatz kommen. Der Bund fördert die Modellstädte vollständig, so dass die Landeshauptstadt für die geplanten Arbeitspakete keinen Eigenanteil einbringen muss. Sie erhält eine Förderung in Höhe von bis zu 300.000 Euro.

Künftige Adressaten der digitalen Plattform sind neben den Modellstädten mit ihren Wirtschaftsförderungen vor allem auch die Immobilienbesitzer, Makler, Händler, Gastronomen und weitere Anbieter zukünftig relevanter Themenfelder für die Innenstädte. Die Landeshauptstadt wird auf die Beteiligung der genannten Akteure und die Zusammenarbeit mit diesen einen besonderen Fokus legen.

„Mithilfe des Modellprojekts wird die Landeshauptstadt ihre Position als Oberzentrum der Region nochmals weiter stärken.“ Oberbürgermeister Uwe Conradt

Oberbürgermeister Uwe Conradt: „Die Auswahl zur Teilnahme am Bundesmodellprojekt ist in vielerlei Hinsicht ein Erfolg für Saarbrücken und eröffnet uns verschiedene Möglichkeiten: Neben der hohen finanziellen Förderung sind die Kontakte zu den anderen großen Modellstädten sowie die begleitende Öffentlichkeitsarbeit als Referenzstadt auf Bundesebene als klare Mehrwerte für Saarbrücken zu verzeichnen. Mithilfe des Modellprojekts wird die Landeshauptstadt ihre Position als Oberzentrum der Region nochmals weiter stärken und die Innenstadt mit ihrem attraktiven Nutzungsmix zukunftsfähig aufstellen.“

Der Stadtrat der Landeshauptstadt Saarbrücken hatte bereits am 5. November 2020 die Einrichtung eines digitalen Leerstandsmanagements beschlossen. Die Umsetzung dieser Maßnahme ist Teil einer gezielten Kampagne, um das Innenstadtmanagement weiter zu professionalisieren – als Antwort auf die strukturellen Umbrüche im Handel und in den Innenstadtbranchen insgesamt sowie die dynamische Beschleunigung dieser Prozesse durch die Pandemie.

Vier neue Messpunkte zur Erhebung der Passantenfrequenz geplant

In seiner Sitzung am 28. September hat der Stadtrat sich mit einem weiteren Instrument zur Professionalisierung des Innenstadtmanagements beschäftigt: Zur kontinuierlichen Erfassung der Passantenfrequenz sollen vier weitere Messpunkte in der Bahnhofstraße und Umgebung eingerichtet werden. Die datenschutzkonforme Erhebung der Frequenzdaten durch Laserscanner soll den bestehenden Messpunkt in der Bahnhofstraße in Höhe des Brunnens sowohl in der sogenannten 1A-Lage als auch in den Randlagen ergänzen.

Die Daten am bestehenden Messpunkt dienten bereits als wichtiges Kontroll- und Steuerungsinstrument in der Pandemie. Anhand der künftigen fünf Messpunkte lassen sich qualifizierte Aussagen zur standortspezifischen Attraktivität ableiten – auch im deutschlandweiten Vergleich. Hier schnitt Saarbrücken in der Vergangenheit immer sehr gut ab. Die Landeshauptstadt möchte dieses Instrument des Standortmarketings künftig noch stärker einsetzen, insbesondere im Zuge des Modellprojekts zur Ansiedlung weiterer attraktiver Anbieter.

Hinter dem Projekt

Im Rahmen des Projekts „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ erarbeitet das IFH KÖLN gemeinsam mit 15 Modellstädten unterschiedlicher Größe aus ganz Deutschland ein digitales Tool für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten und schafft die Basis für ein dialogorientiertes, standardisiertes Miteinander im Prozess der Vitalisierung von Stadtzentren. Neben dem digitalen Tool steht im Vordergrund, dass die einzelnen Innenstadtakteurinnen und -akteure voneinander lernen und die richtigen Daten für die Zukunftsplanung generiert werden. Das Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das mit Mitteln des Bundes (zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes) gefördert wird, hat ein Volumen von rund 11,9 Millionen Euro und eine Laufzeit bis Dezember 2022. Zu den beteiligten Kommunen zählen Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken, Trier und Würzburg.

Mit der Planung, Organisation und Durchführung des Projekts ist das IFH KÖLN beauftragt. Als Brancheninsider liefert das IFH KÖLN Informationen, Marktforschung und Beratung zu handelsrelevanten Fragestellungen rund um eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft und der Entwicklung passender Geschäftsmodelle. Das IFH KÖLN ist erster Ansprechpartner für unabhängige, fundierte Daten, Analysen und Strategien, die Unternehmen und Handelsstandorte erfolgreich und zukunftsfähig machen. Durch die Betrachtung von Märkten, Kunden und den Wettbewerb bietet das IFH KÖLN einen 360°-Blick für die Strategieableitung bei handelsrelevanten Themen. Mehr unter: www.ifhkoeln.de