Kulturausschuss hat über Zuschüsse für freie Musik-, Theater- und Filmprojekte entschieden
Der Kulturausschuss der Landeshauptstadt Saarbrücken hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 25. März, über die Vergabe der Zuschüsse für freie Musik-, Theater- und Filmprojekte entschieden.
Konzert (Foto: ipopba/Fotolia) - Ipopha/Fotolia
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Die Landeshauptstadt plant, dieses Jahr Zuschüsse in Höhe von 109.950 Euro zum ersten Mal auf der Basis eines neuen Fördermodells zu vergeben. 9.950 Euro davon sind für Kinder- und Jugendprojekte vorgesehen. Der Kulturausschuss wurde bei der Auswahl der Projekte von einer unabhängigen Fachjury beraten. Sie besteht aus Teneka Beckers, Sebastian Hanusa und Andreas Wagner. Die Jury wurde am 28. Januar vom Kulturausschuss bestimmt.
Insgesamt wurden 32 Anträge eingereicht. Die Entscheidungen über die Vorschläge für den Kulturausschuss fielen in der Jury einstimmig aus. Der Kulturausschuss hat den Vorschlägen ebenfalls einstimmig zugestimmt. Die geförderten Projekte sind unter www.saarbruecken.de/kulturfoerderung einzusehen.
Der Haushalt der Landeshauptstadt ist noch nicht von der Kommunalaufsicht genehmigt. Die Auszahlung der Fördermittel steht unter dem Vorbehalt, dass der Haushalt genehmigt wird.
Die beratende Fachjury
Teneka Beckers
studierte in Köln Kunstgeschichte, Germanistik und Musikwissenschaften sowie in Berlin Kultur- und Medienmanagement. Seit 2007 ist sie Geschäftsführerin der TUFA (Kultur- und Kommunikationszentrum Tuchfabrik Trier). Durch ihre langjährigen Tätigkeiten bei Theater und Film, als selbständige Veranstalterin und durch ihre Arbeit an der TUFA Trier kennt sie sowohl die freie als auch die institutionalisierte Kulturszene aus sehr unterschiedlichen Perspektiven.
Von 2012 bis 2018 war sie Kuratoriumsmitglied im Fonds Soziokultur. Sie ist unter anderem Mitbegründerin des Kinder- und Jugendkulturfestivals Sommerheckmeck. Teneka Beckers lebt seit 2001 mit ihrer Familie in der Eifel und engagiert sich dort für die ländliche Kulturarbeit.
Sebastian Hanusa
studierte an den Universitäten in Dortmund und Saarbrücken Musikwissenschaften und Philosophie sowie Komposition an der Hochschule für Musik Saar. Zudem studierte er elektronische Musik bei François Donato und Daniel Teruggi. Von 2004 bis 2008 war er Musikdramaturg des Würzburger Mainfranken Theaters, wechselte dann als Tanz- und Musikdramaturg ans Theater Magdeburg und war von 2009 bis 2012 Dramaturg für Oper, Konzert und Tanz am Oldenburgischen Staatstheater. In dieser Funktion war er zudem verantwortlich für die dramaturgische Betreuung des Netzwerkprojekts klangpol – Netzwerk Neue Musik Nordwest.
Seit der Saison 2014/2015 arbeitet Sebastian Hanusa als Dramaturg an der Deutschen Oper Berlin, wo neben der Betreuung von Repertoirewerken ein Schwerpunkt seiner Arbeit auf dem zeitgenössischen Musiktheater und auf Projekten in der Tischlerei, der zweiten, experimentellen Spielstätte des Hauses, liegt.
Daneben arbeitet er freischaffend als Komponist und Publizist, hier unter anderem für den Hessischen Rundfunk, die Philharmonie Luxemburg und die Fachzeitschriften „Positionen“ und „Neue Zeitschrift für Musik“. Sein kompositorisches Werk umfasst Kammermusik ebenso wie elektronische, musiktheatrale und konzeptionelle Arbeiten. Er lehrt an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins Zeitgenössisches Musiktheater Berlin e.V. und in dieser Funktion Mitveranstalter von BAM! – Berliner Festival für aktuelles Musiktheater.
Andreas Wagner
Er promovierte 2001 über die Musik des Bildenden Künstlers Jean Dubuffet an der Universität des Saarlandes. Anschließend digitalisierte und katalogisierte er das musikalische Gesamtwerk Dubuffets für die Fondation Dubuffet in Paris. 2001 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fachrichtung Musikwissenschaft der Universität des Saarlandes. 2003 bis 2005 war Andreas Wagner Gastprofessor an der Hochschule für Musik Saar, 2003 bis 2007 Lehrbeauftragter an der Hochschule der Bildenden Künste Saar.
Von 2005 bis 2016 war er als Chefdramaturg am Théâtre National du Luxembourg tätig, von 2016 bis 2018 als Generaldirektor von Esch, der Europäischen Kulturhauptstadt 2022. Seit 2018 ist er Lehrbeauftragter an der Université de Lorraine in Metz, seit 2020 Projektmanager der Union des Théâtres de l’Europe et de la Méditerranée. Andreas Wagner ist Geschäftsführer und Mitgesellschafter der Film- und Theaterproduktionsfirma En-Face Productions S.à r.l in Luxemburg.