Freitag, 8. Januar 2021

Massive Trassenpreiserhöhung für Saarbahn in Frankreich: Bürgermeister von Saarbrücken und Sarreguemines appellieren an Paris

Oberbürgermeister Uwe Conradt und Marc Zingraff, Bürgermeister der Stadt Sarreguemines, setzen sich gemeinsam für den dauerhaften Erhalt des grenzüberschreitenden Betriebs der Saarbahn ein.

Oberbürgermeister Uwe Conradt und Marc Zingraff, Bürgermeister der Stadt Sarreguemines - Landeshauptstadt Saarbrücken

Oberbürgermeister Uwe Conradt und Marc Zingraff, Bürgermeister der Stadt Sarreguemines - Landeshauptstadt Saarbrücken

Oberbürgermeister Uwe Conradt und Marc Zingraff, Bürgermeister der Stadt Sarreguemines - Landeshauptstadt Saarbrücken

Dieser ist zwischen Saarbrücken und Sarreguemines gefährdet, da die Trassengebühren für das Schienennetz kurzfristig rückwirkend für 2019 und 2020 in ganz Frankreich erhöht wurden.

Seit über zwanzig Jahren fährt die Regionalstadtbahn Saarbahn zwischen Saarbrücken und Sarreguemines und nutzt dabei 800 Meter der französischen Eisenbahntrasse. Für diese Strecke fallen Streckenentgelte der Société nationale des chemins de fer français (SNCF) an, deren Höhe über Jahre Gegenstand einer Diskussion war. Die letzte Vereinbarung über die Streckenentgelte wurde von den beiden Vertragspartnern 2017 unterzeichnet. Sie bedeutete eine Vertragsverlängerung „zu gleichen Konditionen“, mit einer jährlichen Anpassung des Betrages anhand der Teuerungsrate.

Für das Jahr 2018 hat die Saarbahn einen Betrag von rund 92.000 Euro für die Nutzung der Strecke gezahlt. Der jetzt rückwirkend für 2019 vorgesehene Betrag liegt bei rund 168.000 Euro. Diese enorme Erhöhung der Gebühren, die nahezu eine Verdopplung darstellt, erfolgte ohne vorherige Information.

Conradt und Zingraff appellieren in Richtung Berlin und Paris, die grenzüberschreitende Saarbahn-Strecke nicht durch Beschlüsse, welche die besondere Situation der Grenzregion außer Acht lassen, immer wieder neu in Gefahr zu bringen. Der Tram-train ist auch ein Symbol für die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Allerdings wird an ihm auch deutlich, mit welchen bürokratischen Hemmnissen der regionale, grenzüberschreitende Bahnverkehr zu kämpfen hat. In einer europäisch geprägten Region, in der die Menschen in einem gemeinsamen grenzüberschreitenden Siedlungsraum leben, sie in der Arbeitswelt und in der Freizeit keine Grenzen kennen, ist ein funktionierender grenzüberschreitender ÖPNV auch per Tram-train essentiell notwendig. Gerade im Hinblick auf bevorstehende bedeutsame Investitionen und der damit verbundenen Schaffung von vielen neuen Arbeitsplätzen ist ein reibungsloser Saarbahnverkehr über die Grenzen hinweg unerlässlich. Darüber hinaus leistet der ÖPNV einen wichtigen Beitrag für den Schutz der Umwelt durch die Reduzierung der Treibhausgase.

OB Conradt und Bürgermeister Zingraff appellieren gemeinsam an die zuständigen Stellen, die grenzüberschreitende Verbindung nicht durch diese immense Erhöhung der Trassengebühren zu gefährden und die bestehende Vereinbarung unverändert fortzuführen. Der Appell richtet sich an beide Staaten, um im Rahmen eines Abkommens eine Übereinkunft über eine Entbürokratisierung zu erzielen. Ziel sollte es sein, die Anforderungen des jeweils anderen Landes in einer schmalen Zone entlang der Grenze dauerhaft gegenseitig anzuerkennen und damit einen stabilen, grenzenlosen Nahverkehr zu garantieren.

Nachhaltige Mobilität: 2021 als Europäisches Jahr der Schiene

Auf Initiative der Europäischen Kommission stehen dieses Jahr die Vorteile des Schienenverkehrs als nachhaltiges, intelligentes und sicheres Verkehrsmittel im Fokus. Mit verschiedenen Veranstaltungen, Kampagnen und Initiativen in ganz Europa wird die Nutzung des Schienenverkehrs durch Privatpersonen und Unternehmen das ganze Jahr über gefördert. Damit leisten die Beteiligten einen Beitrag, um das Ziel des europäischen Grünen Deals im Verkehrssektor zu erreichen. Denn ein Viertel der Treibhausgasemissionen in der EU werden derzeit durch den Verkehr verursacht. Diese sollen bis 2050 um 90 Prozent reduziert werden. Der Schienenverkehr ist EU-weit für weniger als 0,5 Prozent der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich und zählt damit zu den nachhaltigsten Formen des Personen- und Güterverkehrs.

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Ein Pressefoto steht für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle „Landeshauptstadt Saarbrücken‟ kostenfrei zur Verfügung.