Burbacher Gold. Kohle, Stahl und Eisenbahn

Die Publikation „Burbacher Gold. Kohle, Stahl und Eisenbahn. Ein Stück Saarbrücker Stadtgeschichte“ lädt zu einer spannenden Zeitreise in die über 700-jährige Geschichte Burbachs ein.

Stadtarchiv

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Kohle, Stahl und Eisenbahn bildeten das „Gold“ der Industrialisierung, das das einst winzige Dorf Burbach, bestehend aus Wald, Wiesen und einem kleinen Weiher, wachsen ließ, seinen Wohlstand begründete und die Entstehung der Großstadt Saarbrücken 1909 beflügelte. 

Bereits die Grube „Von der Heydt“ schrieb Technikgeschichte. Die Burbacher Hütte entwickelte sich zu einem führenden Lieferanten für die Eisenbahn wie für die Bauwirtschaft und bot tausenden von Menschen Arbeit. 

Waggonbau Lüttgens und Arnoth & Bäcker, zwei international agierende Stahlbaufirmen, fertigten ihre Produkte in Burbach und lieferten sie in die ganze Welt. Ebenso erinnert das Ausbesserungswerk der Bahn an Burbachs große Industriegeschichte.

Die Arbeit unter Tage, am Hochofen und im Stahlbau war hart und gefährlich. Sie prägte die Menschen, schuf eine Kultur des Miteinanders, förderte Solidarität und formte einen kulturellen Schatz – „Burbacher Gold“.   

Für die Bergleute und Hüttenarbeiter gestaltete sich der Weg zu wirtschaftlicher und politischer Teilhabe lang und beschwerlich. Dieser wird ebenso beschrieben wie die angespannte  Lage während der Völkerbundzeit und der Zeit der NS-Gewaltherrschaft mit Antisemitismus, Weltkrieg,  Zerstörung und Zwangsarbeit. 

Erkenntnisreich erscheinen hier einzelne Biografien von Burbacher Persönlichkeiten, die dem Nationalsozialismus widerstanden haben wie beispielsweise die der Brüder Heinz und Wilhelm Bollinger, die in engem Kontakt zu Willi Graf standen.

Die Hütte und ihr Rhythmus bestimmten das Leben in Burbach. Die Hütte dominierte das Ortsbild Burbachs und sie prägte maßgeblich die bauliche Entwicklung des Ortes. 

Wohnen, Leben und Einkaufen in Burbach sowie das Lebensgefühl der Menschen über einen Zeitraum von 100 Jahren hinweg - mit Brüchen nach den beiden Weltkriegen - werden anhand zahlreicher Fotos und Pläne erlebbar.

Das Sterben der Hütte 1978, das Ende der Drahtseilfabrik Heckel 1983 und die Schließung des Ausbesserungswerkes der Bahn 1997 konfrontierten Burbach mit der Herkulesaufgabe Strukturwandel.  „Burbacher Gold“  beschreibt diesen Prozess ausführlich, den Aufbruch in eine neue Ära mit den Schritten in die Mediengesellschaft und die Informationstechnologie. Gleichwohl gibt es noch viel zu tun. Burbach befindet sich mitten im Wandel.  

Blick auf die Burbacher Hütte Anfang der 1950er Jahre - Stadtarchiv / (StA SB NlM2499.2)

Blick auf die Burbacher Hütte Anfang der 1950er Jahre - Stadtarchiv / (StA SB NlM2499.2)

Blick auf die Burbacher Hütte Anfang der 1950er Jahre - Stadtarchiv / (StA SB NlM2499.2)

„Burbacher Gold“ veranschaulicht ebenso die Geschichte der Burbacher Geschäftswelt, beschreibt den Einfluss der Kirche auf das gemeinsame Leben im Stadtteil oder wie die Migration den Stadtteil bewegt, erzählt  von Burbacher Sportlern und Künstlern, die Weltkarriere gemacht haben.

Auch der Burbacher Wald, der fast zwei Drittel der Fläche des Stadtteils einnimmt – das grüne Gold der Stadt - und der Waldfriedhof, als erster Zentralfriedhof Saarbrückens, kommen nicht zu kurz.

 „Burbacher Gold“ ist ein facettenreiches Geschichtsbuch und schärft den Blick auf die beeindruckenden und schönen Seiten von Burbach, die oft nicht wahrgenommen werden.

Die Publikation

"Burbacher Gold. Kohle, Stahl und Eisenbahn. Ein Stück Saarbrücker Stadtgeschichte."
Herausgeber:
Hans-Christian Herrmann, Ruth Bauer
Verlag: Edition Schaumberg, Format: 24 x 30 cm, 480 Seiten, ca. 600 Abbildungen
Preis: 39,90 Euro / ISBN-Nr. 978-3-941095-61-8

Parallel zur Publikation nahm das Stadtarchiv vom 2. April bis zum 3. Juni Besucher mit auf eine Zeitreise durch 700 Jahre Geschichte des Saarbrücker Stadtteils Burbach - sowohl in der Ausstellung "Burbacher Gold" als auch durch die Stadtteilspaziergänge "Burbacher Promenaden".