Montag, 30. September 2019

Höhenretter demonstrieren Rettung von schwergewichtigen Patienten

Die Versorgung von schwergewichtigen Patienten stellt bei einem medizinischen Notfall den Rettungsdienst vor besondere Herausforderungen. Enge Treppenräume verhindern dabei ebenso häufig wie medizinische Indikationen einen Patiententransport über die Treppe, sodass eine Rettung des Patienten aus einem Obergeschoss nur mithilfe der Feuerwehr möglich ist.

Am vergangenen Samstag, 28.09.2019, fand am Caritas Klinikum St. Theresia Rastpfuhl der diesjährige Notfalltag Saar statt. Dies ist eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung für das saarländische Rettungsdienstfachpersonal und Notärzte.

Während am Vormittag der Schwerpunkt der Veranstaltung auf medizinischen Vorträgen und Workshops lag, erhielten die Teilnehmer am Nachmittag die Gelegenheit sich auf dem nahe gelegenen Gelände der Feuer- und Rettungswache 2 der Saarbrücker Berufsfeuerwehr über besondere Rettungsmöglichkeiten bei Einsätzen mit schwergewichtigen Patienten zu informieren.

Dazu demonstrierten die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Saarbrücken in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen zwei mögliche Einsatzmethoden.

Im Rahmen der ersten Vorführung wurde ein reanimationspflichtiger Patient (dargestellt durch eine Übungspuppe) mittels Drehleiter und Krankentragehalterung aus einem Obergeschoss gerettet. Der Patient wurde dazu samt medizinischem Equipment in eine Schleifkorbtrage und mit dieser auf eine speziell dafür vorgesehene Halterung am Rettungskorb der Drehleiter verbracht. Unter Betreuung durch eine rettungsdienstlich ausgebildete Einsatzkraft kann der Patient somit schnell, schonend und mit unterbrechungsfreier Fortführung von therapeutischen Maßnahmen, beispielsweise der Herzdruckmassage durch eine mechanische Reanimationshilfe, zu Boden befördert werden.

Die Höhenretter

Diese Vorgehensweise stößt jedoch bei sehr schweren Patienten schnell an ihre Grenzen. In einer zweiten Übung wurde daher demonstriert, wie die Höhenrettungsgruppe solche Patienten retten kann.

Bei dieser Methode wird an den Lastaufnahmepunkten der Drehleiter ein spezieller Flaschenzug angebracht, mit dem das Gewicht zum Auf- und Abseilen wirksam reduziert werden kann. Mit einer Schleifkorbtrage, welche für sehr hohe Gewichte ausgelegt ist, kann der Patient dann abgeseilt werden. Ein Höhenretter befindet sich während der gesamten Rettung unmittelbar an der Trage mit dem Patienten im Seil und betreut den Transport zum Rettungsdienstpersonal am Boden.

Die Teilnehmer waren von den technischen und physischen Möglichkeiten des Teams sichtlich beeindruckt.

Die Berufsfeuerwehr Saarbrücken deckt mit dem Fachdienst „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT)“ einen besonderen Einsatzbereich ab, der mit üblicher Feuerwehr Ausrüstung nicht zu bewältigen ist. Die speziell geschulten und trainierten Retter sind in der Lage Menschen und Tiere aus Höhen und Tiefen zu retten wo  Drehleitern und tragbare Leitern ihre Leistungsgrenzen erreichen. Mit ihrer Ausbildung und den technischen Hilfsmitteln, die aus dem Bereich der Bergrettung stammen, können so auch Patienten bis zu einem Gewicht von ca. 300 Kg schnell und effektiv gerettet werden.

Die Einheit der Höhenretter kommt auf Anforderung auch interkommunal zum Einsatz, da nicht jeder Feuerwehr im Saarland diese Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine weitere kommunale SRHT-Einheit wird für das nördliche Saarland bei den Feuerwehren des Landkreises Merzig-Wadern vorgehalten.

Die Kollegen der Berufsfeuerwehr Saarbrücken möchten sich an dieser Stelle bei der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen bedanken, die mit ihrer Drehleiter die Vorführungen unterstützt und den Teilnehmern somit einen Einblick in die interkommunale Zusammenarbeit unter den Feuerwehren ermöglicht hat.

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