Menschen essen gemeinsam - Rawpixel.com, Shutterstock.com

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Die Landeshauptstadt Saarbrücken engagiert sich gegen Lebensmittelverschwendung und für eine clevere Umverteilung von Lebensmitteln.

Sie möchte eine höhere Wertschätzung für Lebensmittel und einen nachhaltigen und bewussten Umgang fördern. Dazu setzt sich mit verschiedenen Kooperationen und Projekten dafür ein, dass weniger Lebensmittel in die Tonne wandern und so Klima, Umwelt, Mensch und Tier geschützt werden.

Saarbrücken engagiert sich in bundesweiten Netzwerken

Seit Februar 2022 ist Saarbrücken eine von zehn Städten, die im Netzwerk "Städte gegen Food Waste" kooperieren. Die Stadt möchte innerhalb dieses Netzwerkes Bürgerinnen und Bürger für das Thema Lebensmittelrettung sensibilisieren, Tipps geben und Lösungsansätze aufzeichnen.

Darüber hinaus will sie sich mit Lebensmitteleinzelhandel und Gastronomie austauschen und gemeinsame Möglichkeiten erarbeiten, damit weniger Essen entsorgt wird. Ziel ist es, "die Menschen zu einem wirklichen Umdenken zu bewegen", sagt Oberbürgermeister Uwe Conradt.

Im November 2021 hat die Stadt zudem die Motivationserklärung der deutschen foodsharing-Städte unterschrieben. Diese haben "eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln und die Reduktion von Lebensmittelverschwendung" zum Ziel.

Saarbrücker Initiativen und die Stadt als Lebensmittelretter

Es gibt in Saarbrücken viele aktive Menschen, Institutionen und Geschäfte, die gemeinsam dabei helfen, Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren. Dazu zählen foodsharing Saarbrücken mit den Fairteilern, die Tafel Saarbrücken und der Rettermarkt Rettich.

Die Stadtverwaltung steht im engen Austausch mit ihnen und unterstützt sie in zahlreichen Projekten. Sie stellt den Ehrenamtlichen außerdem das städtische Lastenpedelec für die Lebensmittelrettung zur Verfügung.

Die Stadtverwaltung greift zudem die "Lebensmittelverschwendung“ 2022 als Schwerpunkt im Wettbewerb KlimaKids auf und plant eine Ausstellung in der Stadtbibliothek, die sich dem Thema widmet.

Klimaschutz durch weniger Lebensmittelverschwendung

Weltweit hängen rund 30 Prozent aller Treibhausgasemissionen an der Produktion, dem Transport und dem Handel von Lebensmitteln. Ein Drittel der produzierten Lebensmittel werden nicht gegessen, sondern landen irgendwann in der Kette im Müll.

Wenn die Menschen das verhindern, vermeiden sie nicht nur bis zu zehn Prozent der globalen Treibhausgase, sondern können auch einen Beitrag zum Kampf gegen Hunger leisten und viele negative Umweltauswirkungen (Pestizide, chemische Düngemittel, Verkehr…) einfach vermeiden.

"Wir brauchen ein Umdenken, damit weniger Lebensmittel in die Tonne wandern." OB Uwe Conradt

Genug Gründe, sich auch in Saarbrücken diesem Thema zu stellen. Damit können die Bürgerinnen und Bürger zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele 2 (kein Hunger), 12 (nachhaltiger Konsum und Produktion), 13 (Klimaschutz), 14 (Leben unter Wasser) und 15 (Leben an Land) wichtige Beiträge leisten. Und die Lebensqualität in Saarbrücken und darüber hinaus steigern.

Stadtverwaltungen spielen bei der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung eine sehr wichtige Rolle. Sie sind bürgernah, pflegen enge Beziehungen zur Zivilgesellschaft sowie lokalen Unternehmen und kennen die örtlichen Gegebenheiten. Durch ihren Einsatz für die Lebensmittelrettung tragen sie letzten Endes zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene bei.

5 Tipps zur Lebensmittelrettung

So macht's Christian Bersin, Leiter des städtischen Umweltamts

"Lebensmittelretter" Natascha Henry (Too Good to go), OB Uwe Conradt, Dr. Kirsten Brackertz (Foodsharing), Alexandra Moser (Tafel Saarbrücken) und Christian Bersin, Leiter des städtischen Amtes für Klima- und Umweltschutz - LHS

"Lebensmittelretter" Natascha Henry (Too Good to go), OB Uwe Conradt, Dr. Kirsten Brackertz (Foodsharing), Alexandra Moser (Tafel Saarbrücken) und Christian Bersin, Leiter des städtischen Amtes für Klima- und Umweltschutz - LHS

"Lebensmittelretter" Natascha Henry (Too Good to go), OB Uwe Conradt, Dr. Kirsten Brackertz (Foodsharing), Alexandra Moser (Tafel Saarbrücken) und Christian Bersin, Leiter des städtischen Amtes für Klima- und Umweltschutz - LHS

  1. Das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ auf Verpackungen hat - außer bei Fleisch- und Fischprodukten - keine Aussagekraft zur Genießbarkeit. Deshalb lieber auf die eigene Nase vertrauen statt einfach wegzuwerfen!
  2. Lieber geringere Mengen und diese aber auf den lokalen Märkten kaufen, als bei Großverpackungen mit vermeintlich günstigen Preisen in Supermärkten zuzuschlagen, deren Inhalt dann später zum Teil in der Tonne landet. Weniger ist da mehr!
  3. Bio, regional, saisonal und fair gehandelte Produkte bevorzugt kaufen, das ist besser für die eigene Gesundheit, die Umwelt, die lokale Wirtschaft und die Lebensbedingungen der Produzenten im globalen Süden.
  4. Im Supermarkt keine einzelne Banane hinterlassen, diese wird aussortiert und weggeworfen! Deshalb besser sogar bevorzugt die Einzelbananen kaufen.
  5. Politischen Druck auf den Gesetzgeber, die Bunderegierung, ausüben, damit das Wegwerfen von noch genießbaren Lebensmitteln – egal ob beim Produzenten oder im Handel – verboten wird. Frankreich kann uns da als Vorbild dienen.

Was kann ich noch tun?

Bauernmarkt - Jannik Secco/ CityMarketing

Bauernmarkt - Jannik Secco/ CityMarketing

Bauernmarkt - Jannik Secco/ CityMarketing

Märkte in Saarbrücken

Auch so schützen Sie das Klima: Lokal, regional und nur so viel kaufen, wie Sie brauchen - das kann man am besten auf Saarbrückens Wochenmärkten.