Funktionale und gestalterische Probleme

Die architektonischen Zeugnisse der beiden für die städtebauliche Entwicklung Saarbrückens wichtigen Phasen weisen heute deutliche funktionale und gestalterische Probleme auf.

Blick auf die Ludwigskirche Saarbrücken - LHS

Blick auf die Ludwigskirche Saarbrücken - LHS

Blick auf die Ludwigskirche Saarbrücken - LHS

Beide Kirchengebäude wurden im Krieg 1944 bis auf die Außenwände vollkommen zerstört. Die ab 1947 abschnittsweise und mit bescheidenen Mitteln betriebenen Wiederaufbaumaßnahmen sind heute selbst wieder sanierungsbedürftig.

Beide Kirchen sind in den Wintermonaten aufgrund der veralteten Heiztechnik (elektrische Fußbodenheizung) und des langen Vorlaufs zum Aufheizen der Gebäude nicht mehr wirtschaftlich zu nutzen. Gottesdienste finden deshalb im Winter nur noch an wenigen besonderen Feiertagen statt. Ein Einsatz für andere Zwecke (zum Beispiel öffentliche Veranstaltungen) ist aus gleichen Gründen derzeit nicht möglich bzw. stark erschwert.

Friedenskirche - LHS

Friedenskirche - LHS

Friedenskirche - LHS

Während sich die Ludwigskirche städtebaulich freistehend auf dem eindrucksvollen barocken Ludwigsplatz präsentieren kann, hat die die Friedenskirche kein adäquates Umfeld. Sie liegt in der Bauflucht der Wilhelm-Heinrich-Straße und Eisenbahnstraße.

Ein Vorplatz oder öffentlicher Aufenthaltsraum vor der Kirche ist nicht vorhanden. Anders als zu Zeiten des Barock werden die Freiflächen um die Kirche heute von fahrenden und parkenden Autos dominiert. Der Ludwigsplatz hat vor allem eine repräsentative Funktion. Für das Leben im Stadtteil spielt er kaum eine Rolle.

Eisenbahnstraße im Luisenviertel

Blick in die Eisenbahnstraße nach dem Umbau - LHS/StA61

Blick in die Eisenbahnstraße nach dem Umbau - LHS/StA61

Blick in die Eisenbahnstraße nach dem Umbau - LHS/StA61

Die Eisenbahnstraße ist in ihrem nördlichen Abschnitt Teil des Luisenviertels und Stadtteilzentrums. Dieser Straßenabschnitt wurde in den vergangenen Jahren im Rahmen des Gesamtprojektes Stadtmitte am Fluss umgestaltet.

Ziel war es, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Anwohnerinnen und Anwohnern und den Einzelhandel sowie die Aufenthalts- und Umweltqualität für Passanten und Verweilende zu verbessern.

Im südlichen Straßenabschnitt – im Bereich des Ludwigsplatzes – überwiegt bisher die Verkehrsfunktion. Als Bundesstraße B 41 hat sie eine wichtige Verbindungsfunktion nach Frankreich und zu südlichen Stadtteilen.

Die Straßenbreite und die Verkehrsbelastung trennen allerdings den barocken Stadtzusammenhang zwischen Ludwigsplatz und Wilhelm-Heinrich-Straße.

Stengelstraße und Stengelanlage

Die Stengelstraße ist ein typischer Straßendurchbruch der 1960er Jahre. Mit dem Bau der A 620 und dem Autobahnanschluss Wilhelm-Heinrich-Brücke nach Alt-Saarbrücken wurde die Stengelstraße durch die bestehende Blockstruktur gebrochen. Der Straßenraum wird dominiert vom Autoverkehr, die Seitenräume sind wenig attraktiv.

Die Stengelanlage ist ein idealtypisches Zeugnis der Gartenarchitektur der 1950er Jahre. Zeitgenössische Fotografien vermitteln das Bild einer wohnlich-heiteren Grünanlage, die zum Innehalten einlud. Vor ihrer Sanierung waren wichtige Ausstattungselemente wie Pergola, Wasserbecken mit Wasserspielen und die nach oben abgeschirmte Leuchten erneuerungsbedürftig.

Die Landeshauptstadt hat die Arbeiten an der Stengelanlage abgeschlossen.