Europäische Geschichte wird in Saarbrücken geschrieben

Vor 40 Jahren wurde das Saarbrücker Abkommen unterzeichnet

Am 20.05.1984 empfängt Bundeskanzler Helmut Kohl den französischen Staatspräsidenten François Mitterrand am Flughafen Saarbrücken-Ensheim - Stadtarchiv Saarbrücken, Nl RO

Am 20. Mai 1984 trafen sich Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand zum deutsch-französischen Gipfel in Saarbrücken. Gemeinsam mit François Mitterrand versprach Helmut Kohl in Saarbrücken: „Wir werden die Grenzen zwischen unseren Ländern abschaffen.“

Ein paar Wochen später, am 13. Juli 1984, einigten sich Deutschland und Frankreich auf das Ende stationärer Grenzkontrollen zwischen beiden Ländern. Dazu kamen der damalige Kanzleramtsminister Waldemar Schreckenberger und der damalige französische Außenminister Roland Dumas nach Saarbrücken und unterzeichneten das nach Saarbrücken benannte Abkommen.

Vertragsunterzeichnung des "Saarbrücker Abkommens" durch den Kanzleramtsminister Waldemar Schreckenberger (l.) und den französischen Außenminister Roland Dumas (r.) am 13.07.1984 - Stadtarchiv Saarbrücken, Nl RO

Ab diesem Zeitpunkt konnte die deutsch-französische Grenze mit dem Auto bei langsamer Fahrt überfahren werden, da meistens nur noch eine Sichtkontrolle erfolgte. An den Autos klebte ein grüner Aufkleber mit einem großen "E". Dies sollte den Grenzbeamten zeigen, dass bestehende Regelungen und Vorschriften beim Grenzübertritt eingehalten werden.

Mit dem Schengener Abkommen wurde das Passieren von Grenzen weiter erleichtert. Am 14. Juni 1985 vereinbarten Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande im luxemburgischen Grenzort Schengen den „schrittweisen Abbau von Grenzkontrollen“. Somit hatten Helmut Kohl und François Mitterrand ihr Wort gehalten