Sonderförderung Feministische Kunst
Entsprechend der Kriterien der Projektförderung konnten Anträge zur Umsetzung von Projekten gestellt werden, die sich kritisch mit aktuellen Fragestellungen und Themen der zeitgenössischen Feminismen auseinandersetzen und eine innovative künstlerische Perspektive in die Debatten einbringen.
Was verstehen wir unter feministischer Kunst?
Feministische Kunst ist mehr als Kunst von Frauen oder „weibliche“ Kunst. Wir verstehen unter feministischer Kunst eine künstlerische Auseinandersetzung mit weiblichen oder weiblich zu lesenden Identitäten, mit kulturellen, sozialen bzw. kollektiven Erfahrungen von Frauen sowie mit Genderkonstruktionen, überkommenen Kunstnormen und mit Künstlerinnen in einem männlich dominierten Kunstfeld.
Noch immer müssen Frauen um einen gleichberechtigten Platz als Protagonistinnen in Kunstgeschichte und Kunstinstitutionen kämpfen. Feministische Kunst hat im globalen Westen bereits eine lange Tradition. Verstärkt aber seit über einem halben Jahrhundert arbeiten Künstlerinnen, Kunsthistorikerinnen, Kuratorinnen und Galeristinnen in Museen, Kunsthallen, Archiven, auf Bühnen, im Bild, Film und Video sowie in Publikationen daran, Repräsentationen weiblicher Perspektiven in den Künsten zu bestimmen.
Marina Abramovic, Judith Bernstein, Niki de Saint Phalle und viele weitere schufen Werke mit großer sozialer und künstlerischer Sprengkraft, die heute wie andere Avantgarden zum Kanon gehören. Die weibliche Gegenwartskunst hingegen sieht sich seit „Me too“ mit vielfältigen neuen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehört auch die Pluralisierung der Feminismen und feministischen Themen. Die jüngsten Debatten um das Selbstbestimmungsgesetz rücken Fragen der Weiblichkeit und Freiheit neu und kontrovers in die Öffentlichkeit.
Die Förderung des Stadtrates zur Realisierung feministischer Kunstprojekte lud daher auch dazu ein, eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Kontroversen und Ideen innerhalb der zeitgenössischen feministischen Strömungen zu suchen.
Warum eine Sonderförderung?
Die Projektförderung der Landeshauptstadt zielt auf eine Förderung vielfältiger künstlerischer Formate und Positionen. Um die Sonderförderung bewerben konnten sich Künstler:innen mit einer interessanten künstlerischen Stellungnahme zu den aufgeführten oder weiteren Gegenwartsfragen, die ggf. Hinweise auf bisher unberücksichtigte Sichtweisen gibt. Über die Förderung entschied der Kulturausschuss der Landeshauptstadt Saarbrücken nach Empfehlung durch die Jury der Projektförderung.
Kriterien der Förderung
Anträge konnten bis zum 21. Januar 2024 übermittelt werden. Die Frist ist jetzt abgelaufen.
Weitere wichtige Informationen zur Projektförderung können weiterhin unten auf dieser Seite abgerufen werden.
Für Fragen steht Ihnen Marisa Winter per E-Mail an kreativ@saarbruecken.de oder telefonisch unter +49 681 905-1660 zur Verfügung.