Darja Linder in der Nahaufnahme

Linder beobachtet die Zusammenhänge zwischen politischen (Macht-) Strukturen und individuellen Begierden und untersucht in ihren Arbeiten, wie diese Begierden tief in unsere Identitäten hineinreichen.

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Darja Linder, geboren 1992 in Russland, aufgewachsen in Düren, NRW, lebt und arbeitet derzeit in Saarbrücken.Ihre figurativen Malereien sind gespickt mit visuellen Codes, die sich auf die Erfahrungswelt ihrer Generation beziehen - von Dating Apps über Fernsehserien bis hin zu Internetphänomenen, wie der „Cringe Culture“. Die farbintensive und schrille Ästhetik spielt mit der spätkapitalistischen Sehnsucht nach Übersättigung und Überfluss. Sie wirkt jedoch als doppelter Boden, hinter dem sich häufig schmerzhafte Themen verstecken. Es werden Fragen aufgeworfen zu Klasse, Geschlecht oder Migration.

In ihrem aktuellen Projekt „PostOstBestWest“ untersucht sie multimedial das Gefühl der Entwurzelung und die doppelte Fremdheitserfahrung, die sie mit denjenigen teilt, die als Kinder aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland übersiedelten, den „Mitgenommenen“.
Die Gemälde und Audioarbeiten quellen über vor Sinneseindrücken und westlicher Popkultur, genauso wie die ersten Momente in Deutschland. Die Arbeiten schaffen bittersüße Bildwelten zwischen Kapitalismus und Sozialismus, zwischen Trauma und Realitätsflucht, zwischen Gewalt und verlorener Kindheit, zwischen Unsicherheit und Selbstbestimmung.