Wasserstoff-Gipfel in Saarbrücken: OB Conradt fordert Umsetzungsoffensive
Saarbrücken wird zum Zentrum der nationalen Wasserstoffdebatte: Am Mittwoch und Donnerstag, 21. und 22. Mai, treffen sich in der grenzüberschreitenden Eurometropole hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zum Handelsblatt Wasserstoff-Gipfel.
Oberbürgermeister Uwe Conradt - LHS
Oberbürgermeister Uwe Conradt - LHS
Oberbürgermeister Uwe Conradt - LHS
Die Veranstaltung bringt führende Akteurinnen und Akteure aus ganz Deutschland und Europa zusammen – in einer Phase, in der es mehr denn je auf entschlossenes Handeln ankommt.
„Unsere Region ist wie gemacht für den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft. Aber das gelingt nur, wenn alle Ebenen – Kommunen, Länder, Bund und EU – koordiniert handeln.“ OB Conradt
Oberbürgermeister Uwe Conradt begrüßt die Konferenz als wichtiges Signal für die gesamte Region: „Ich erwarte klare Impulse – vor allem aber ein starkes Zeichen für mehr Tempo beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft. Die politischen Rahmenbedingungen sind bekannt, die Strategien formuliert. Jetzt braucht es eine echte Umsetzungsoffensive – auch im Saarland.“
Krisenzeit strategisch genutzt – Stadt legt Grundstein für Wasserstoff-Zukunft
Saarbrücken hat frühzeitig erkannt, welches Potenzial in der Wasserstofftechnologie liegt – und bereits während der Corona-Pandemie strategische Grundlagen geschaffen. Im eigens eingerichteten Zukunftsstab erarbeitete die Stadtverwaltung unter der Leitung des Oberbürgermeisters eine kommunale Wasserstoffstrategie, die heute sichtbar umgesetzt wird.
Conradt: „Wir haben die Zeit genutzt, um die richtigen Weichen zu stellen – und wir haben geliefert.“
Umsetzung mit Substanz: Mobilität, Energie, Infrastruktur
Die Bilanz kann sich sehen lassen:
- Mit der Saarbahn investiert Saarbrücken massiv in den klimafreundlichen Umbau des öffentlichen Nahverkehrs: 28 emissionsfreie Wasserstoffbusse gehen bis Ende des Jahres in den Linienbetrieb.
- Parallel entstehen eine Wasserstofftankstelle und ein Elektrolyseur, der Wasserstoff aus Windenergie produzieren wird.
- Auch der kommunale Fuhrpark wird transformiert: Erste wasserstoffbetriebene Müllfahrzeuge sind bereits in Betrieb.
- Und mit dem GAMOR-Kraftwerk, das von der EnergieSaarLorLux errichtet wurde, an der die Stadt 49 Prozent Anteile hält, schafft Saarbrücken die Voraussetzungen für eine CO-neutrale Energie- und Wärmeversorgung: Das Gasmotorenkraftwerk ist „H2-ready“ gebaut und kann perspektivisch vollständig mit Wasserstoff betrieben werden.
Zudem wurde mit der Begleitung der privatwirtschaftlichen Ansiedlung einer Wasserstofftankstelle bereits vor 5 Jahren eine wichtige Infrastruktur geschaffen.
„Wir reden nicht nur über Transformation – wir gestalten sie konkret“, betont Conradt. „Wir zeigen, was eine engagierte Kommune leisten kann, wenn Strategie, Wille und Umsetzung zusammenspielen. Dies erwarten wir auch von den anderen politischen Ebenen.“
Saarbrücken als europäischer Wasserstoff-Knotenpunkt
Durch ihre Lage an der Schnittstelle von Deutschland, Frankreich und Luxemburg und mit ihren 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist die Eurometropole Saarbrücken auch ein strategisch bedeutender Standort für europäische Wasserstoffinfrastruktur. Im Projekt „mosaHYc“, das den Aufbau grenzüberschreitender Wasserstoffnetze zum Ziel hat, sollten dabei auch weitere Industriestandorte in der Eurometropole in den Fokus genommen werden.
„Unsere Region ist wie gemacht für den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft. Aber das gelingt nur, wenn alle Ebenen – Kommunen, Länder, Bund und EU – koordiniert handeln“, so Conradt.
Technologieoffenheit als Erfolgsfaktor
Als Initiator der Bürgermeister-Initiative „Für einen starken Automobilstandort“ fordert Conradt zudem eine realistische, technologieoffene Strategie für die klimafreundliche Mobilität:
„Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe, batterieelektrische Lösungen – wir brauchen den ganzen Werkzeugkasten, um mobil, wirtschaftlich stark und klimafreundlich zu bleiben. Wer sich zu früh auf einzelne Technologien festlegt, riskiert industrielle Wettbewerbsfähigkeit.“