Mittwoch, 17. Juli 2019

„Verschweigen – Verurteilen“: Ausstellung zur Diskriminierung von Homosexuellen vom 1. bis 16. August in Saarbrücken

Die Wanderausstellung „Verschweigen – Verurteilen“ ist von Donnerstag, 1. August, bis Freitag, 16. August, im Hauberrisser Saal im Rathaus St. Johann zu sehen. Darin geht es um die Diskriminierung und strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen.

Die Ausstellung veranschaulicht die Benachteiligung homosexueller Menschen von 1946 bis 1973 am Beispiel des Landes Rheinland-Pfalz. Sie basiert auf den umfassenden Forschungsarbeiten der Historiker Dr. Kirsten Plötz und Dr. Günter Grau. Kulturdezernent Thomas Brück und Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, eröffnen die Ausstellung am Donnerstag, 1. August, um 18 Uhr im Saarbrücker Rathausfestsaal. Im Anschluss wird die Kuratorin Dr. Kirsten Plötz eine Einführung in ihre Forschungsarbeit geben. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter ist die Arbeitsgruppe zur Erforschung der Verfolgung und Diskriminierung von Homosexuellen, bestehend aus dem Stadtarchiv Saarbrücken, der FrauenGenderBibliothekSaar, dem Landesverband Saar der Schwulen und Lesben, dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien und der Landeszentrale für politische Bildung.

Hintergrund
1945 endete die nationalsozialistische Diktatur und damit die intensivste Verfolgung homosexueller Menschen in der deutschen Geschichte. Aber auch nach dem Ende der NS-Zeit blieb männliche Homosexualität in der Bundesrepublik durch die Strafbestimmungen des § 175 StGB weiterhin verboten. Über 50.000 Männer wurden auf dieser Rechtsgrundlage bis 1994 verurteilt. Auch für lesbische Frauen war in dieser Zeit ein offen homosexuelles, selbstbestimmtes Leben kaum möglich, sie wurden gleichfalls stigmatisiert.