Mittwoch, 5. Juni 2019

Landeshauptstadt zeichnet „FAIRnünftige Unternehmen“ aus: Lingotransfair, Tanzschule Bootz-Ohlmann, Zweigesicht, Sonderpreis für Studentenwerk

Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat am Dienstagabend, 4. Juni, im Festsaal des Rathauses St. Johann die Sieger des Wettbewerbs „FAIRnünftiges Unternehmen“ ausgezeichnet.

Preisverleihung FAIRnünftiges Unternehmen: Alle Preisträger im Rathausfestsaal

Preisverleihung FAIRnünftiges Unternehmen: Alle Preisträger im Rathausfestsaal - Nunez

Eine neunköpfige Jury, unter Vorsitz des Umweltdezernenten Thomas Brück, hatte sie unter den 19 Unternehmen ausgewählt, die sich am Wettbewerb beteiligt hatten.

Die Landeshauptstadt Saarbrücken leistet mit dem Wettbewerb Pionierarbeit: Sie ist die erste Kommune, die einen solchen Wettbewerb zur Förderung des Fairen Handels ausgelobt hat. Die Kosten des Wettbewerbs wurden zu rund 90 Prozent von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt getragen.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz würdigte bei der Preisverleihung das Engagement der Preisträger: „Wenn Unternehmen den Fairen Handel unterstützen und nachhaltig wirtschaften, sind sie Vorbilder für die ganze Gesellschaft. Wir sind daher von den vielen Bewerbungen für den Wettbewerb ‚FAIRnünftiges Unternehmen‘ positiv überrascht. Die Saarbrücker Geschäfte und Unternehmen setzen bereits tolle Maßnahmen um. Damit fördern sie nicht nur den Fairen Handel, sondern schonen auch die Umwelt. Diese guten Beispiele werden wir nun breit kommunizieren.“ Auch Dr. Heino Klingen (Hauptgeschäftsführer der IHK-Saar), Dr. Arnd Klein-Zirbes (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer) und Thomas Otto (Hauptgeschäftsführers der Arbeitskammer) sprachen Grußworte. Mitglieder der Jury hielten die Laudationen.

Übersetzungsbüro Lingotransfair überzeugt durch faire Unternehmensphilosophie
Als Gewinner des Wettbewerbs zeichnete die Jury das Übersetzungsbüro Lingotransfair für seine besondere Unternehmensphilosophie und das globale Umsetzen des Fairen Handels im Alltag aus. Die beiden Geschäftsführerinnen haben das Unternehmen mit dem Ziel gegründet, faire Arbeitsbedingungen auf dem ungeschützten Markt der Sprachdienstleistungen zu bieten. Neben fairen und umweltschonen Elektrogeräten arbeitet Lingotransfair mit lokalen Druckereien und nachhaltigen Banken zusammen. Außerdem nimmt das Unternehmen an einer Kampagne für die Schaffung eines „T-Shirt-Automaten“ teil, der auf Missstände in der Textilproduktion hinweisen und für einen fairen Handel werben soll.

Tanzschule Bootz-Ohlmann auf dem zweiten, Zweigesicht auf dem dritten Platz
Der zweite Platz geht an die Tanzschule Bootz-Ohlmann. Die Jury begründet dies mit dem vielfältigen fairen Angebots und der hohen Sichtbarkeit der Fairen Produkte. Das familiäre Arbeitsklima macht es zudem möglich, auf die individuelle Bedürfnisse der Arbeitnehmer einzugehen. Durch eine ausgeklügelte Computerprogrammierung im Bereich Licht und Heizung senkte die Tanzschule ihren Stromverbrauch um rund 40 Prozent.

Den dritten Platz belegt das Modegeschäft Zweigesicht in der Kappenstraße. Hier hebt die Jury besonders hervor, dass die Inhaberin ihre Kundinnen und Kunden vielfältig über den Fairen Handel informiert. Sie setzt unter anderem Kataloge und Flyer ein, die als Multiplikatoren der nachhaltigen Bildung dienen.

Sonderpreis für das Studentenwerk des Saarlandes
Einen Sonderpreis erhält das Studentenwerk des Saarlandes, das nicht nur viele faire Produkte anbietet und verwendet, sondern selbst ein engagierter Akteur des Fairen Handels geworden ist. Die Kita des Studentenwerks wurde als faire Kita ausgezeichnet. Außerdem ist es Mitglied im Aktionsbündnis „Faire Uni Saar“. Seit 2014 ist das Studentenwerk zudem als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet.

Höhere Sichtbarkeit für Unternehmen, die sich für den Fairen Handel engagieren
Die Unternehmen profitieren von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Zuge des Wettbewerbs und der Preisverleihung. Lingotransfair und das Studentenwerk erhalten ein professionelles Video-Porträt ihres Unternehmens, das sie für ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Netzwerken nutzen können. Außerdem erhalten sie fachliche Beratung zu den Themen „Corporate Social Responsibility“ (Unternehmerische Sozialverantwortung), fairer und sozial gerechter Einkauf, sowie Gestaltung von Marketing-Kampagnen zum Fairen Handel. Alle Teilnehmer erscheinen nun auf der interaktiven Karte Tourism2030 (www.destinet.eu). Die Finalisten erhalten zudem Werbeplakate zum Wettbewerb, eine faire Verkostung im Betrieb und einen für den Wettbewerb designten Upcycling-Pokal.

Hintergrund
An der Entwicklung des Wettbewerbs waren neben mehreren Ämtern der Landeshauptstadt Saarbrücken auch die Fairtrade Initiative Saarbrücken, die Arbeitskammer des Saarlandes, die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, saaris - saarland.innovation&standort, Saarland Marketing und das Europäische Netzwerk zur Förderung von nachhaltigem Tourismus Ecotrans beteiligt, außerdem ist die Fachpromotorin für Global Verantwortliches Wirtschaften involviert.

Weitere Infos: www.saarbruecken.de/fairnuenftig.

Pressefotos
Pressefotos stehen für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle „Nicole Burkhardt“ kostenfrei zur Verfügung.