St. Johanner Markt, Schloss und Ludwigskirche werden saniert

Niemand ahnte, dass ZF Jahre später expandieren und zu einem der größten Arbeitgeber von Stadt und Land werden sollte.   

Die kommunale Gebietsreform zum 1. Januar 1974 stärkte Saarbrücken. Wie überall in der Bundesrepublik war sie aber unpopulär. Eingemeindet wurde unter anderem Dudweiler. Hier war der Wunsch, selbständig zu bleiben, besonders groß.

Kohle- und Stahlkrise - Zukunftsorientierte Unternehmen entstanden

Mit den Hütten in Burbach und Brebach sowie den Gruben im Sulzbachtal war Saarbrücken eine Montanstadt. Auch sie war von der Kohle- und Stahlkrise betroffen, besonders Burbach. Auf dem Gelände dieser Hütte und des früheren Bahnausbesserungswerkes entstand eine diversifizierte Landschaft von Dienstleistungen und zukunftsorientierten Unternehmen.

Der Autoverkehr und die dunklen Ecken des St. Johanner Marktes rückten bereits in den 1960er Jahren in die Kritik.  

Sanierung des Saarbrücker "Herzstücks"

In den 1970er Jahren saniert Saarbrücken den St. Johanner Markt. Der Brunnen wurde wieder an seinen ursprünglichen Platz verlegt. Das Foto zeigt den Markt vor der Sanierung.  

Die Stadt nutzte die Möglichkeiten des Städtebauförderungsgesetzes für die Sanierung des Marktes. Bürgerinnen und Bürger brachten sich in die Neugestaltung mit ein.

"Kultur für alle"

Der Markt stand im Zeichen der damaligen Politik „Kultur für alle“. Sie förderte auch das Leben der Innenstädte. Das Saarbrücker Altstadtfest (erstmals 1975) ist dafür ebenso ein Beispiel wie das Theaterfestival „Perspectives“ (ab 1978) und das „Filmfestival Max Ophüls Preis“ (ab 1979/1980).

Das 1793 stark zerstörte Schloss war seit 1908 Sitz des Saarbrücker Landrates und ab 1974 des Stadt- bzw. Regionalverbandes. Über viele Jahre wurde über die Frage Sanierung oder Rekonstruktion des zerstörten Originals diskutiert.

Entwicklung eines IT-Standorts

1989: "Bürgerschloss"

Schließlich setzte sich das Konzept einer Sanierung durch. 1989 präsentierte sich die Anlage als „Bürgerschloss“, gestaltet nach den Plänen von Gottfried Böhm mit einem modernen Mittelrisaliten. 

Ludwigskirche und Ludwigsplatz zählen zu den städtebaulichen Glanzleistungen des Barock in Deutschland. Das Kircheninnere wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach einer kontroversen Debatte im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts dann nach und nach wieder hergestellt.

Reduzierte Verkehrsbelastung

In den 1970er Jahren begann die Wende weg von der autogerechten Stadt. Die Bahnhofstraße war bereits 1973 kurzfristig zur Fußgängerzone umgewidmet worden, endgültig dann 1995. Die 1987 fertiggestellte West- und 1998 vollendete Ostspange reduzierten die Verkehrsbelastung der Innenstadt.

Im Zuge des Strukturwandels gelang es seit Ende der 1980er Jahre Saarbrücken zu einem international angesehenen IT-Standort zu entwickeln. Leuchttürme sind etwa das Leibniz-Institut für Neue Materialien und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz.   

Start für die Saarbahn 

Die 1997 startende Saarbahn schrieb als grenzüberschreitender ÖPNV Geschichte. Hauptbahnhof und Bahnhofsvorplatz  wurden stark aufgewertet.

Die 2010 aus der Saargalerie weiter entwickelte Europa-Galerie bereicherte  die Attraktivität von Saarbrücken als Einkaufsmetropole.  

Saarbrücken ist als kultureller Mittelpunkt des Saarlandes reich an Theatern und Museen. Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums, 1964 errichtet, wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts um den vierten Pavillon erweitert. 

Das zwischen 1897 bis 1900 von Georg Hauberrisser errichtete  Rathaus St. Johann ist ein Saarbrücker Schmuckstück und bis heute Sitz des Oberbürgermeisters.

Stadtarchiv Saarbrücken

Das Stadtarchiv ist die zentrale Einrichtung der Landeshauptstadt Saarbrücken zur Pflege ihrer Geschichte.

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Stadtgeschichte(n)

Saarbrücken blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Hier gibt es mehr spannende Geschichten aus und mit der Landeshaupstadt.

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